Hallo und herzlich Willkommen auf meiner Homepage
Mein Name ist Joachim Korb und ich wohne in der Nähe von Mainz. Das Rhein-Main-Gebiet ist leider nicht gerade die ideale Region für Astronomie und Astrofotografie. Für die Aufnahmen bin ich daher lange Zeit meist an dunkle Orte in der Umgebung gefahren oder sie sind auf Reisen entstanden.
Inzwischen fotografiere ich aber auch viel von der heimischen Terrasse, wenn auch der Himmel ziemlich hell ist (Bortle 6). Dafür habe ich die Möglichkeit zu wesentlich mehr Belichtungszeit, was den Nachteil wieder etwas ausgleicht.
Ich wünsche viel Vergnügen mit den Bildern. In der Regel habe ich die Aufnahmedaten und auch einige interessante Informationen zu den aufgenommenen Objekten beigefügt.
Der große Lacertanebel ist einer der größten Nebel am Himmel. Seine Winkelgröße von fast 5° entspricht ungefähr 10 Vollmond-Durchmessern. Er befindet sich im Sternbild Eidechse (Lacerta) und ist eine HII-Region, die von blau leuchtenden Sternen, v.a. von 10 Lacerta (der blaue Stern am linken unteren Ende der Kette blauer Sterne) zum Emittieren von Licht angeregt wird.
Im oberen Bereich befinden sich Dunkelnebel (LBN 437), die aufgrund ihrer Form auch als „Gekko-Nebel“ bezeichnet werden. Auch der kleine Dunkelnebel in der linken unteren Ecke hat eine eigene Katalogbezeichnung – LBN 438.
2er-Mosaik
Skywatcher Esprit 80 ED
AM 5
25.8. und 26.8.2024 - Gustavsburg
ASI 2600 MC Pro
Optolong L-Extreme (nur Ha
verwendet)
2 x 71 x 5 min (11:50 h)
27.8. und 28.8.2024 - Gustavsburg
ASI 2600 MC Pro
UV/IR-Block
2 x 181 x 2 min (12:04 h)
Gesamt: 23:54 h
Eingebettet in der rießigen Wasserstoffregion im Sternbild Schwan befinden sich die drei Reflexionsnebel NGC 6914, VdB 132 und VdB 131 (im Bild von oben nach unten). Sie werdenvon Sternen der
Cygnus OB2-Assoziation beleuchtet.
Sie stehen im Kontrast zu den sie umgebenden Dunkelnebel LDN 897, 899 und 900.
Gustavsburg
Skywatcher Esprit 120 ED
Avalon Linear
25.8.
ASI 533 MM Pro
Baader Ha-Filter (7nm)
60 x 5 min (5:00)
26. und 27.8.
ASI 533 MC Pro
UV/IR-Block
222 x 3 min (11:06)
Gesamt: 16:06 h
IC 5146 ist Teil eines Sternentstehungsgebietes mit der typischen Kombination aus Emissions-, Reflexions- und Dunkelnebeln. Rechts neben dem hellen Kokon-Nebel befindet sich zum Beispiel der kleine bläulich schimmernde Reflexionsnebel VdB 147. Die ausgeprägte Dunkelwolke, die noch weit über den rechten Bildrand hinausreicht trägt die Bezeichnung Barnard 168. Edward Barnard war es auch, der den Nebel am 11. Oktober 1893 fotografisch entdeckt hat.
Im Hintergrund sind noch schwach rot-leuchtende Wasserstoffwolken zu erkennen.
Skywatcher Esprit 120 ED; Avalon Linear
12. und 13.8.2024
ASI 2600MC Pro; UV/IR-Block; 175 x 3 min (8:45)
19.8.2024
ASI 2600MC Pro; Optolong L-Extreme: 65 x 5 min (5:25 ) - nur Ha verwendet
Gesamtbelichtungszeit: 14h 10min
Der blau-grün schimmernde Emissionsnebel wird aufgrund seiner an einen Calmar erinnernden Form auch Tintenfischnebel genannt. Er ist äußerst lichtschwach und wurde erst 2011 von dem französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt und als Ou4 katalogisiert. Seine Entfernung wird auf 2300 Lichtjahre geschätzt, seine gewaltige Ausdehnung wäre dann 50 Lichtjahre. Es wird vermutet, dass er durch den Ausstrom eines Dreifachsystems heißer, massereicher Sterne in seinem Zentrum entsteht.
Die rot leuchtende Wasserstoffwolke (Sh2-129), die „fliegende Fledermaus“, hat nach aktuellem Kenntnisstand die gleiche Entfernung, so dass Ou4 tatsächlich von diesem umgeben wird.
29.7. bis 15.08.2024 Gustavsburg (7 Nächte)
Skywatcher Esprit 80; Montierung: AM 5;
ASI 2600 MC Pro; Optolong L-Extreme; 80 x 5 min;
ASI 533 MM Pro; Baader OIII-Ultra (4nm); 222 x 5 min
Gesamtbelichtungszeit: 25h 10m
Der Propellernebel ist Teil einer rießigen molekularen Wolke im Sternbild Schwan, auch als Cygnus X-Komplex bezeichnet. Der Nebel wurde anfang der 1950er Jahre in einem Observatorium in Simeis auf der Halbinsel Krim entdeckt und als 57. Objekt in einem Katalog für HII-Regionen katalogisiert. Er emittiert hauptsächlich in der Linie von H-alpha, aber auch im O3-Band. Seine Entfernung wird auf 4600 bis 5000 Lichtjahre geschätzt.
6. und 10.08.2024 Gustavsburg;
Skywatcher Esprit 120; Avalon Linear;
ASI2600 MC Pro; Optolong-L-Extreme: 86 x 5 min
Gesamtbelichtungszeit: 7h 10m
Das Draco Triplet ist eine reizvolle Galaxiengruppe im Sternbild Drache, bestehend aus drei unterschiedlichen Galaxien – von links nach rechts der Seyfert-Spiralgalaxie NGC 5985 (Entfernung ca. 120 Mil. Lj.), der Elliptischen Galaxie NGC 5982 (ca. 140 Mio. Lj.) und der Edge-On-Galaxie NGC 5981 (ca. 120 Mio. Lj.). Trotz ähnlicher Entfernung gibt es unterschieldiche Angaben darüber, ob die Galaxien gravitativ in Wechselwierkung stehen.
Im Hintergrund sind noch mehrere weiter entfernte Galaxien erkennbar.
Celestron 800 EHD mit 0.7 Reducer; Montierung AM 5;
Gustavsburg
08.5.2024 - ASI 533 MM Pro 106 x 2 min
11.5.2024 - ASI 533 MC Pro 97 x 2 min
Gesamtbelichtungszeit: 6:46 h
Der Eulennebel im Sternbild Großer Bär wurde 1781 von Pierre Méchain entdeckt. Seinen Beinamen verlieh ihm der Earl of Rosse William Parson, der ihn 1848 beobachtete. Die beiden dunklen Bereiche in der Nebelhülle erschienen ihm dabei wie die Augen einer Eule.
M 97 ist der Überrest eines sonnenähnlichen Sterns, der vor etwa 8000 Jahre als roter Riese seine Hülle in den Weltraum abgestoßen hat. Der Stern, inzwischen ein weißer Zwerg ist noch im Zentrum des Nebels erkennbar und regt die Hülle zum Leuchten an, die bereits einen Durchmesser von über 2 Lichtjahren hat. Dabei emittiert diese vor allem blau-grünliches Licht des zweifach ionisierten Sauerstoffs, sowie am Rand auch in der Wasserstoff-Linie (H-alpha). Im äußeren Bereich erkennt man noch schwach den im bläulichen O-III-Licht schimmernden Halo.
Celestron EHD 800 mit 0.7 Reducer (f=1400mm);
Montierung ZWO AM5; Kamera: ASI 533 MM Pro
Gustavsburg
8. und 11.3.2024 OIII-Filter 85 x 5 min (7:05 h)
21.4.2024 Halpha-Filter 57 x 5 min (4:45h)
Gesamtbelichtungszeit: 11:50 h
Messier 81 im Sternbild Ursa Major (Großer Bär) wurde am 31.12.1774 von Johann Elert Bode entdeckt und trägt daher auch den Namen Bodes Galaxie. Zusammen mit M 82 stellt sie den Kern einer Galaxiengruppe dar, die unserer eigenen Lokalen Gruppe benachbart ist. Sie hat eine Entfernung von etwa 12 Mio. Lichtjahre und ist mit einem Durchmesser von 82.000 Lj. etwas kleiner als unsere eigene Milchstraße. Das in ihrem Zentrum befindliche schwarze Loch ist dafür mit 70 Mio Sonnenmassen etwa 15 mal massereicher als das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis.
Am unteren Bildrand ist noch schwach Holmberg IX zu erkennen, eine unregelmäßige Zwerggalaxie und Begleitgalaxie von M 81.
Celestron EHD 800 mit 0.7 Reducer (f=1400mm); ZWO AM5
Gustavsburg zwischen dem 27.2. und 3.3.2024
LUM: 3.3.2024 - ASI 533 MMPro (UV/IR-Cut) 160 x 2 min (Gesamt 5:20 h)
RGB: 29.2.2024 - ASI 533 MCPro (UV/IR-Cut)) 120x 2 min (Gesamt 4 h)
Halpha: 27.2.2024 - ASI MMPro (Baader Halpha-Filter 7 nm) 25 x 5 min (Gesamt 2:05 h)
(Kontinuum-Subtraktion mit dem Rotkanal der RGB-Aufnahme)
Der diffuse Nebel befindet sich im Sternbild Fuhrmann (Auriga) und ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt. Der hellste Stern im Bild (AE Aurigae) hat etwa die 17fache Sonnenmasse und eine 30.000-fach höhtere Leuchtkraft. Damit erklären sich die bläulichen Anteile des Nebels, die sein Licht reflektieren. Außerdem wird Wasserstoffgas angeregt und emittiert Licht in der typischen roten Wellenlänge.
8. und 10.01.2024 Gustavsburg; Skywatcher Esprit
120; ASI2600 MC Pro; Avalon Linear;
Filter: IR-UV-Block 148 x 3 min;
Optolong L-Extreme: 87x 5 min (nur Ha-Kanal verwendet)
Gesamtbelichtungszeit: 14h 39m
NGC 1333 ist Teil der Perseus-Molekularwolke, etwa 1000 Lichtjahre entfernt und bezeichnet neben dem blau leuchtenden Reflexionsnebel ein großes Sternentstehungsgebiet mit teilweise noch sehr jungen Sternen (jung bedeutet weniger als 1 Mio. Jahre alt). Die meisten dieser Sterne sind durch die dichten Staubwolken bedeckt. In der staubigen Region schimmert allerdings das rote Leuchten von Herbig-Haro-Objekten durch. Diese entstehen, wenn das von jungen Sternen ausgestoßene Gas auf die Staub- und Gaswolken in der Umgebung trifft.
8., 9. und 10.01.2024 Gustavsburg - Skywatcher Esprit 80;
ASI 533 MMPro 230 x 2 min (Luminanz);
ASI 533 MCPro 180 x 2 min (RGB)
Gesamtbelichtungszeit: 13h 40m
Im Sternbild Cepheus befindet sich dieser 10.000 Lichtjahre entfernte Emissionsnebel. Mit etwas Phantasie lässt sich der (männliche) Löwe doch relativ leicht erkennen. Die Region beinhaltet auch mehrere Wolf-Rayet-Sterne, die bei einer sehr hohen Oberflächentemperatur große Massen an Materie abstoßen.
20.09.2023 Gustavsburg;
Skywatcher Esprit 120; 0.75 Riccardi-Reducer;
ASI2600 MC Pro; Avalon Linear;
Filter: Optolong L-Extreme: 70 x 5 min (5:50 h)